Software und Kochen

Software und Kochen

Ich koche gerne. Vom Schweinsbraten bis zum Spinat-Feta-Strudel, von der Vorspeise bis zum Dessert. Ich freue mich, nach einem Arbeitstag das Hemd gegen die Kochschürze zu tauschen und danach in aller Ruhe das Essen zu genießen.

Ich gehe aber auch gerne essen. In kleiner oder großer Runde, Altbekanntes oder Ausgefallenes, beim Wirt im Ort oder im Haubenlokal.

Zuhause selbst zu kochen hat unbestrittene Vorteile: Ich kenne alle Zutaten und deren Preis, ich entscheide über das Rezept und die Würzung und ob das anschließende Essen bei Kerzenlicht oder Partybeleuchtung stattfindet. Aber: Ich bin kein professioneller Koch. Und mein Kochen skaliert nicht: Weder meine Küche noch meine Wohnung sind ausgerichtet für ausgiebige Geburtstagsfeiern mit 30 Gästen.

Professionelle Köche arbeiten anders. Effizienter. Mit besseren Kochtöpfen und anderen Geräten. Das mir servierte Kürbisrisotto ist kein „Versuch“, der Küchenchef hat es schon hunderte Male gekocht und schrittweise verfeinert. Ich kann am Vorabend kurzfristig anrufen und einen Zweiertisch oder eine Tafel für 12 Personen reservieren. Und jeder Gast wählt sein Essen nach Belieben und bezahlt nur, was er bestellt – im Zweifelsfall eine günstigere Kinderportion.

Selbst zu kochen ist On-Premises, Essen gehen ist Cloud.

Wir vertrauen als Software-Entwickler seit 7 Jahren auf die Cloud. Wir schätzen die Professionalität der dort beschäftigten Köche, die große Speisekarte an verfügbaren Diensten, die unterschiedlichen Tischgrößen und die Art der Bezahlung. Wir können neue Technologien kosten oder auf das gewohnte Schnitzel setzen. Und es stört uns üblicherweise nicht, wenn am Nebentisch andere Gäste das Restaurant besuchen – gegen Aufpreis übersiedeln wir aber sogar in einen eigenen Raum.

Wer in der Software-Entwicklung Angst davor hat, dass seine Suppe versalzen wird, muss selber kochen. Dann aber bitte in ähnlicher Professionalität, mit ausgebildeten Köchen und entsprechenden Räumlichkeiten.

Alle anderen sollten essen gehen – außer es geht ums Hobby: ich freu mich nämlich auf heute Abend. Mahlzeit!